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Sei ehrlich zum Ohr: Denn Schwerhörigkeit macht Senioren einsam

Schön, dass Sie diesen Text lesen. Das gelingt, weil Ihre Augen gesund sind oder weil Sie eine Brille tragen. Dieses Hilfsmittel ist seit vielen Jahren nicht nur akzeptiert, sondern auch ein modisches Accessoire, das Würde und Kompetenz ausdrückt. Mit dem Hörgerät ist das anders. Auch diese technische Apparatur kompensiert schwindende Fähigkeiten, doch es ist noch weit davon entfernt, als schick zu gelten.Das ist fatal für Betroffen wie fürs Umfeld!

Vier Grade der Schwerhörigkeit

Wer bei sich oder einem anderen einen Verdacht auf Schwerhörigkeit hegt, sollte auf jeden Fall einen Arzt oder Hörakustiker konsultieren. Die folgenden Beschreibungen dienen der groben Orientierung und als Einstieg ins Thema. Man teilt Schwerhörigkeit in vier Grade ein:

  • Leichte Schwerhörigkeit – man kann einem Gespräch im lauten Umfeld nur schlecht folgen.
  • Mittelstarke Schwerhörigkeit – man kann dem Gespräch schlecht folgen, obwohl es keine akustische Einwirkung gibt.
  • Starke Schwerhörigkeit – man benötigt ein leistungsstarkes Hörgerät und lernt das Lippenlesen.
  • Sehr starke Schwerhörigkeit – man verständigt sich über Lippenlesen und Zeichensprache.

Schwerhörigkeit im Alter ist ein ganz normaler Prozess. Presbyakusis entwickelt sich schlicht durch Abnutzung des Hörorgans und dessen verlangsamtes Zusammenspiel mit dem Gehirn.Diese altersbedingte Schwerhörigkeit tritt bei beiden Ohren gleich stark auf – sie zeigt sich symmetrisch. Da sie in der Regel sehr langsam verläuft, merken Betroffene und das Umfeld die Veränderung zunächst nicht – sie wird kompensiert. Man wendet sich beim Gespräch dem Sprechenden direkt zu oder regelt die Lautstärke des Fernsehers höher.

„Du sprichst undeutlich!“

Warum fällt es älteren Menschen so schwer, sich die verminderte Hörleistung einzugestehen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen? Eine Fehlsichtigkeit ist besser akzeptiert. Was – wie oben beschrieben – am Trend zur modischen und auch bezahlbaren Brille liegt. Auch der Rollator gehört als Hilfsmittel zum Leben eines älteren Menschs einfach dazu. Mit dem Hörgerät wird gehadert. Weil es als (zu) teuer gilt? Man es nicht selber gut einstellen kann? Dabei macht ein vermindertes Hörvermögen einsam … noch einsamer als es Senioren oft schon sind.Der Kontakt zu Seniorenbetreuung, Nachbarn, Familie ist eingeschränkt. Wer sich dann noch aus Scham zurückzieht, verliert Lebensqualität. Wird in der frühen Phase noch dem Gegenüber mangelhafte Artikulation vorgeworfen, zieht sich die betroffene Person bald zurück – und die Umgebung bemerkt es nicht so recht. Wer die folgenden Anzeichen bemerkt, sollte offen und ehrlich auf das Problem eingehen:

  • häufiges Nachfragen, das sich nicht auf den Inhalt des Gesagten bezieht
  • Vorwurf der undeutlichen Sprache
  • alltägliche Geräusche wie Zeitungsblättern, Uhrenticken oder Vogelgezwitscher werden nicht wahrgenommen
  • Klingeln von Telefon oder Türglocke dringt nicht ins Bewusstsein
  • Kommunikationsmittel werden laut gestellt

Diagnose und Behandlung von Schwerhörigkeit

HNO-Arzt oder Hörakustiker finden mittels Ton-/Sprachaudiogramm heraus, ob und wie stark eine Einschränkung vorliegt. Je nach Diagnose gibt es diese Lösungen:

Hörgerät– bei hochgradiger Schwerhörigkeit empfiehlt sich ein In-Ohr-Gerät, bei leichteren Fällen das Hinter-dem-Ohr-Gerät.

Cochelea-Implantat– ist die Hörschnecke defekt, übernimmt das Implantat die Funktion. Es übermittelt die Tonsignale ans Gehirn. In solch einem Fall würde auch ein Hörgerät nicht funktionieren.

Tinnitus-Masker– liegt die Schwerhörigkeit an einem dauernden Tinnitus, also einem unangenehmen Pfeifton, kann eine „Geräuschmaskierung2 helfen. Das Gerät erzeugt ein  Grundrauschen, das weniger unangenehm ist als der Tinnitus und diesen überdeckt.

Wir erkennen: Auf die korrekte Diagnose kommt es an. Dafür muss die betroffene Person allerdings zur Kommunikation bereit sein.Schimpfen Sie nicht mit Mutter, Vater, Tante oder Onkel – wer immer die Schwerhörigkeit an den Tag legt. Machen Sie auch keine Witze, auch wenn Sie damit die Situation entkrampfen wollen. Meist fühlen sich die Menschen eh schon schlecht. Am besten: Sagen, was los ist und einen Termin beim Spezialisten vereinbaren.

Kleine Hilfestellungen durch Gesunde

Wer gut hört, ist in der Pflicht, sich auf das Gebrechen des Gegenübers einzustellen. Falls Sie eine Schwerhörigkeit vermuten, aber keinen Anknüpfungspunkt finden, bleiben Sie unbedingt in einer guten Beziehung! Wenden Sie sich der Person wirklich zu beim sprechen. Vergewissern Sie sich auf charmante art, dass ihre Aussagen auch „angekommen“ sind. Meiden Sie unruhige oder laute Plätze für die Kommunikation – stellen Sie Fernseher oder Radio leiser. Betonen Sie ihre Mimik, unterstrichen Sie Gesagtes mit Gesten und sprechen Sie deutlich.

Hörgeräte werden immer kleiner …

und der Nutzen ist groß. Oft sind die Hilfsmittel kaum noch sichtbar und außerdem bezahlbar. Ärzte Zeitung online vom 13.06.2018 berichtet: „TK und Barmer haben über die Versorgung mit Hörgeräten einen Vertrag mit der Bundesinnung abgeschlossen. Demnach ist der Hörakustiker verpflichtet, dem Kunden mindestens ein geeignetes, aufzahlungsfreies Gerät anzubieten. Dafür übernehme die Kasse komplett die Kosten, teilte der Barmer-Sprecher mit. Es wird nur eine gesetzliche Zuzahlung von zehn Euro fällig.“

https://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/krankenkassen/article/965883/schwerhoerigkeit-kein-hoergeraet-falscher-eitelkeit.html

Informieren Sie sich auch hier: https://www.hno-aerzte-im-netz.de – Diese Website gefällt uns gut. Sie ist informativ und gibt gut verständlich Auskunft über weitere Themen im Bereich Hals, Nase und Ohren.

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