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Schöner wohnen mit der Pflegekraft – praktische und psychologische Tipps

Kennen Sie den „Luftballoneffekt“ beim Wohnen? Zwei lieben sich und ziehen zusammen: die Wohnung wird großzügiger gewählt. Man freut sich über den Nachwuchs und so nimmt auch der Wohnraum zu. Alles pustet sich auf. Dann der Weg zurück: Ein Kind zieht aus, das zweite folgt und irgendwann lebt einer der Partner alleine. Alles schrumpft wieder zusammen – beim traditionellen Familienmodell wie immer häufiger gelebten Patchwork-Gemeinschaften. Wenn jetzt eine Pflegekraft für die 24-Stunden-Betreuung einziehen soll, muss wieder „Luft“ in die Sache. Zugegeben: Mit dem Alter vermindert sich die Flexibilität. Wieder alles umräumen? Keine Sorge. Mit ein paar Tricks lässt sich auch begrenzte Wohnfläche für die Pflegegemeinschaft schön und sinnvoll umgestalten.

Ausmisten und Entrümpeln muss nicht weh tun

Eine 24-Stunden-Betreuung hat triftige Gründe. Die ältere Person ist so stark eingeschränkt, dass sie sich nicht mehr selber versorgen kann. Auf der anderen Seite will sie deshalb ihre Lebensweise nicht komplett ändern. In den bekannten und geliebten vier Wänden zu bleiben, entspannt den Umgang mit der schwierigen Situation. Aber Fakt ist: punktuelle Veränderungen sind notwendig. Dann kommen Möbel, Hausrat, Bilder, Andenken und Dekoratives auf den Prüfstand. Hier ein paar Ideen, die den Prozess erleichtern:

  • Kriterium fürs Entrümpeln: Was länger als ein Jahr nicht in Gebrauch war, sollte kritisch betrachtet und entsorgt werden.
  • Fotos, Filme und LPs lassen sich digitalisieren. Einfach mal die Enkelkinder um Hilfe bitten. Dabei ergibt sich erstens Platz und zweitens ein Austausch über die Generationen hinweg.
  • Dinge nicht ruppig in den Müll schmeißen, sondern sich respektvoll verabschieden. Alles noch einmal betrachten, vielleicht befühlen und in eine spezielle Box legen. Die kann dann von starken Armen hinausgetragen werden. Daraus ergibt sich ein Ritual, das den Trennungsschmerz lindert.
  • Vererben light: In Gedanken sind die Dinge vielleicht schon an die Lieben verteilt – egal, ob sie emotionalen oder finanziellen Wert haben. Warum warten? Man lädt die Personen ein, spricht miteinander, trinkt einen Tee (oder ein Schnäpschen) und übergibt Schmuck, Porzellan, Bücher oder Bilder als Andenken. Das erleichtert ungemein.
  • Küchenutensilien sollten natürlich im Haus bleiben. Mit der Pflegekraft zieht auch wieder Esskultur ein oder wird gestärkt.
  • Ein paar Accessoires können im Keller oder auf dem Speicher bleiben. Vielleicht mag es die neue Mitbewohnerin oder der Mitbewohner gerne gemütlich – mit kleinen Teppichen, Tischdecken, Leselichtern und Bilderrahmen. So gibt es einen Fundus, aus dem man eine individuelle Stimmung kreieren kann.

Dem Miteinander einen passenden Rahmen geben

Kleidung, Musik, Speisen und auch die Einrichtung haben sich über Jahre und Jahrzehnte zu einem persönlichen Lebensstil geformt. Wie soll oder kann da jetzt eine neue, andere, zunächst fremde Person rein finden? Die hat ja auch ihre Art und vor allem: Sie soll sich bald wohl fühlen. Der Pflegekraft steht ein eigener Raum in Wohnung oder Haus zu. Hier hat sie ihre Privatsphäre, kann sich erholen und abschalten. Es empfiehlt sich, den Raum schlicht einzurichten aber nicht steril. Der skandinavische Style ist da vorbildlich. Im Norden bevorzugt man natürliche Materialien in puristischer, klarer Linienführung. Vielleicht ist der Begriff „New Nordic“ bekannt? Einfach im Netz (zum Beispiel bei Pinterest) danach suchen und schon eröffnen sich schöne, schlichte Zimmereinrichtungen. Hier ein paar Tipps vom Inneneinrichter:

  • Helle Farben verwenden für Wände, Boden und Möbel. Das gibt dem Raum Leichtigkeit. Reines Weiß wirkt recht hart. Besser wirken Elfenbein, Sand- und Nudetöne in Kombination mit Pastellfarben. Auch helles Grau kann mitspielen.
  • Als Fußboden bieten sich Laminat oder Parkett an – das ist vom Budget abhängig. Jedenfalls sollten die Böden leicht zu pflegen sein und durch kleine Teppiche können sie atmosphärisch verändert werden. Eine spannende Alternative ist übrigens Linoleum. Ein robuster, pflegeleichter Bodenbelag, der aus natürlichen Materialien besteht. Zugegeben: nicht ganz billig.
  • Die Möbel können im skandinavischen Stil aus hellen Hölzern gearbeitet sein.
  • Bitte nicht bei der Matratze an Qualität sparen! Die Pflegekraft muss fit sein für ihren Job und dazu gehört ein guter Schlaf. Ein Schlafsofa spart im Zimmer zwar Platz, ist aber selten wirklich gut für den Rücken.
  • Statt traditionellem Sofa einen Lesesessel mit separatem Fußteil anschaffen. Diese Kombination ist bequem und nicht so „raumgreifend“ wie eine Couch.
  • Die Fenster bitte mit Sichtschutz ausstatten. Rollos sind praktisch und schön.
  • Eine Pinwand für persönliche Bilder und Erinnerungen anbringen.

Über Das Internet lassen sich schöne, schlichte Möbel gut und günstig finden. Es muss nicht alles neu sein, damit ein Zimmer wohnlich und funktional eingerichtet ist.

Die häusliche Umgebung schrittweise anpassen

So eine Umstellung auf die 24-Stunden-Pflege kann ganz schnell erforderlich sein. In solch einem Fall ist die Wohnung nicht sofort perfekt darauf eingerichtet. Das wissen Pflegekräfte und reagieren mit Flexibilität. Was sich sofort einrichten lässt:

  • Eine Ecke im Badezimmer für die persönlichen Pflegeprodukte freimachen. Ein Körbchen oder eine Box dafür hinstellen.
  • Handtücher kaufen, die sich im Dessin deutlich von den übrigen unterscheiden. Das unterstreicht die Privatsphäre und zeugt von Respekt.
  • Einen kleinen Blumengruß, frisches Obst und eine Flasche Wasser ins Zimmer stellen. An solchen Aufmerksamkeiten festhalten.

Diese Gesten heißen die neue Mitbewohnerin oder den Mitbewohner willkommen. Eine neue Lebensphase beginnt für die betreute Person und ihre Angehörigen – darauf kann man sich sozusagen einrichten. Last but not least: Es ist schlau, über die Nutzung der Zimmer nachzudenken. Dabei werden Zimmergröße und tatsächliche Nutzung verglichen. Was spricht dagegen, die Schlafstätte der Seniorin oder des Seniors im Wohnzimmer zu integrieren? Ein Zimmer ist dann frei. Oder die voluminöse Sofalandschaft wird gegen einen geselligen Esstisch mit bequemen Stühlen getauscht. Hier wird gegessen, gequatscht, gespielt. Ein einladender Ort, der nicht so runterzieht wie eine flauschige Couch. Die vertraute Umgebung neu denken – wem das gelingt, der erhält Raum für gute Pflege.

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