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Auf Abstand den Kontakt halten – Das hilft Senioren nicht nur in Zeiten von Corona

Abstand halten – das Virus COVID-19 macht uns den Wert von körperlicher Beziehung bewusst. Ist die Pandemie überwunden, sollten wir das nicht vergessen. Wer heute gute Lösungen findet, kann diese weiter pflegen. 

Inhalt

  • Warum brauchen wir Berührung?
  • Alternativen, wenn persönliche Begegnung nicht möglich ist.
  • Mut aufbringen für den Wunsch nach Berührung.

Berührung: Der Impuls für unsere gesunde Entwicklung

Ist die schwangere Frau aktiv, tut das dem ungeborenen Kind gut. Es wird zur Bewegung und somit zur Berührung bereits im Mutterleib motiviert. Der Embryo ertastet die Nabelschnur, schmiegt sich an die innere Wand der Gebärmutter, spielt mit den eigenen Füßchen. In einigen Fällen gibt es sogar einen Zwilling für erste „Berührungspunkte“. Neben der Ausbildung des Gleichgewichtssinnes fördern diese wie andere Reize die frühe Entwicklung des Gehirns. Direkt nach der Geburt tut der Hautkontakt gut. Und so geht es weiter. Jahr für Jahr, durch alle Phasen unseres Lebens.

Wir brauchen Berührung für ein gutes Leben. Unter anderem wird beim Tasten, Tippen, Streicheln, Kuscheln das Hormon Oxytocin ausgeschüttet. Es reduziert Stress und Ängste, es fördert unsere Empathie. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass gewollte und angemessene Berührung die Hirnaktivität bei der berührten Person verlangsamt – wir entspannen.

An die eigene Nase fassen: Das hilft, ist aber kein Ersatz

„Wenn es kein Gegenüber für freundschaftliche Berührungen gibt, dann spendiere ich mir selbst ein paar Streicheleinheiten.“ Die Idee erscheint auf den ersten Blick clever. Der zweite, wissenschaftliche Blick zeigt, dass Selbstberührung keinen Ersatz darstellt. Allerdings fassen wir uns am Tag zwischen 400 bis 6800 Mal ins Gesicht. Der unbewusste Reflex scheint der Selbstausrichtung zu dienen, wenn unser Gehirn angespannt ist. Wir erinnern uns oder sind konzentrierter.

Den Geist berühren

In der Jugend genießen wir wahrlich eine berührende Zeit. Und Im Alter? Da ist ein Händedruck fast rührend. Die taktile Komponente nimmt im Alter bei sehr vielen Menschen ab. Der Wert und die Qualität einer menschlichen Berührung lässt sich nicht ersetzen. Dafür sollte man die geistige Ansprache steigern.

  • Digitaler Anschluss
    Es wirkt komplizierter als es ist: chatten, skypen, surfen. Ein Tablet ist schnell eingerichtet und die Verbindung zu Familie und Freunden steht. Die anderen nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen, ist beglückend. Die Lebensgeister werden angeregt.
  • Unterhaltung
    Radio hören und fernsehen – das vertreibt die Langeweile. Allerdings sollte man die Geräte nicht dauernd laufen lassen. Wird das Programm zur andauernden Beschallung im Hintergrund, verliert sie im Sinn des Wortes ihren Reiz. Wer sich mit Bedacht eine Sendung aussucht und „Medienhygiene“ betreibt, hält den Geist wach und neugierig.
  • Lesen und Schreiben
    Beim Lesen leistet unser Gehirn Höchstleistungen. Vor unserem geistigen Auge entsteht, was die Autorenschaft erdachte. Toll! Diesen Reiz sollte sich keiner entgehen lassen. Und warum eigentlich nicht selber schreiben? Ob Brief oder Tagebuch: Das Schreiben hält unseren Kopf und damit unseren gesamten Organismus fit. Auf dem Weg zum Briefkasten freuen wir uns dann schon, denn neben der unvermeidlichen Reklame findet sich ein Brief von alten Freunden oder den Enkelkindern. Übrigens: Wem die Hand den Dienst versagt, der darf gerne mit dem Computer schreiben oder diktiert den Text ins Schreibprogramm. Es gibt immer eine Lösung.Kommunikation ist alles! Für den Weg zum Einkaufsladen macht man sich parat, kämmt das Haar, schnürt die Schuhe, ordnet die Tasche. Das alles knüpft an frühere Zeiten an, als man noch in Beziehung und Berührung stand. Es ist gut, solche Rituale beizubehalten.

Berührung aktiv einfordern

Wo steht geschrieben, dass ältere Menschen keine Sehnsucht nach Berührung haben? Die Vereinsamung von Senioren ist ein Phänomen der Moderne. Großfamilien gibt es kaum noch und mit ihnen verschwand auch der tägliche Kontakt zu den Enkelkindern. Für Jung und Alt war das ein Gewinn, heute ist es eine Rarität. Wer sich nach körperlicher Nähe sehnt, muss diese aktiv suchen.

  • Partnerschaft
    In unseren Zeiten verändern sich die Normen auch zum Positiven. War es noch in den 1960er-Jahren unschicklich als Witwe oder Witwer eine neue Beziehung einzugehen, stellt das heute gesellschaftlich kein Problem dar.
  • Wohlfühlmassage
    Rückenverspannung oder Kopfschmerzen – das können Impulse sein für die medizinische Massage. Was spricht gegen eine Wohlfühlmassage? Von Händen und  Füßen über die Gesichtsbehandlung bis zur Ganzkörpermassage: Wer das nötige Kleingeld hat, sollte sich diesen Hormonkick gönnen.
  • Kuscheln mit dem Haustier
    Die Wärme des Tierkörpers und das weiche Fell lösen positive Empfindungen aus. Allerdings haben nicht alle älteren Menschen die Kraft, das Geld oder die körperliche Voraussetzung dafür, eine Katze oder einen Hund zu halten. Vielleicht kommen die Vierbeiner aus der Nachbarschaft mal zu Besuch? Oder die Senioreneinrichtungen setzt auf den positiven Effekt von Haustieren?

Wie in jeder Lebensphase tut nur die Berührung gut, die von beiden Seiten gewünscht ist. Wer unsicher ist und sich zum Thema Berührung austauschen möchte, kann sicherlich ein vertrauensvolles Gespräch mit Hausärztin oder Hausarzt führen.

Quellen und Hintergrundwissen:

Sind wir alle unterkuschelt? Warum wir Berührung brauchen | mdr Wissen
www.youtube.com

Kuscheln macht glücklich – messbar | mdr Wissen
www.mdr.de

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